Europapremiere

Im Gegensatz zum didaktischen Versprechen seines Titels wird der neue Film von Carl Elsaesser dich nicht lehren, wie man diesen obskuren Akt vollzieht. Der Satz selbst, zugleich lächerlich und edel, ist Vergnügen genug, und sein Ton passt perfekt zu einem Werk, das auf einem schmalen, dandyhaften Pfad an der Grenze zwischen Farce und Elegie wandelt. Ein weiteres Vergnügen: Es geht um nichts, obwohl es von einer ganzen Menge handelt. Von Vätern (die einem vielleicht beibringen, wie man eine Angelschnur auslegt, auf einer Veranda sitzt oder verschwindet); von anderen Filmen (vor allem von zwei Filmen der Adoptivväter Michael Snow und William E. Jones); von mindestens zwei Arten des Cruisens; vom Winter in Maine und den Straßen in New York und den vielen Arten von Licht, die in und um beide herum zu finden sind (von flockiger Zerstreuung bis hin zu knallharter Klarheit). Aber man muss diese Filme oder Maine oder New York nicht kennen, genauso wenig wie man wissen muss, was eine Trotline ist, um von der fortwährenden Seltsamkeit von Elsaessers Rhythmen gefesselt zu werden, die sich sanft und träge auf eine neue, rauschhafte Erleuchtung zubewegen. (Phil Coldiron)

• Programm Programme: International Competition 1