Mit Nowhere Near zeichnet Revereza seine Desillusionierung und seinen wahrscheinlich endgültigen Weggang aus den Vereinigten Staaten nach, der ihn über Manila schließlich nach Oaxaca führt. An jedem Ort erfährt und reflektiert er ein kompliziertes und zuweilen widersprüchliches Gefühl von Heimat, navigiert durch die Beziehungen zu geliebten Menschen und testet die Grenzen der Kunst bei der Repräsentation solch monumentaler Umbrüche. In einer weiteren Verfeinerung des tagebuchartigen Stils, den Revereza in seinen Kurzfilmen und seinem ersten Spielfilm entwickelt hat, entfalten sich die frühen Passagen des Films als eine rhythmische, kinetische und von formalen Zwängen befreite Assemblage, unterstützt durch ein ausgeklügeltes Sounddesign und eine komplexe Musik. Der Film lässt sich Zeit und erlaubt sich einige Umwege – eine Erinnerung an die Jugend des Filmemachers in den USA nach dem 11. September, die Ausgrabung eines Familienfluchs, Überlegungen zur US-Besatzung der Philippinen –, fühlt sich dabei aber einzigartig kumulativ an. (Andréa Picard)

• Sektion Section: Feature Films
• Programm Programme: Nowhere Near